Vergessen im Nordirak

Reportage / Aramaic Relief International

Im Nordirak suchen tausende Flüchtlinge Schutz vor dem Terror des «Islamischen Staates». Ein Schweizer versucht, ihnen zu helfen. Ein Reisebericht.

Plötzlich sind die Terroristen des Islamischen Staates (IS) gespenstisch nah. Valley, unser chaldäischer Fahrer und Übersetzer, hat in der Dunkelheit auf einer Landstrasse angehalten. Hier gibt es keine Häuser mehr, keine Strassenlampen, es fahren kaum Autos auf dem von Schlaglöchern durchbohrten Asphalt. Die Scheinwerfer unseres Wagens beleuchten ein grünes Verkehrsschild. Es gibt zwei Optionen für die Weiterfahrt: nach links auf direktem Weg zu den IS-Terroristen, nach rechts in die Sicherheit zu den Flüchtlingen. Biegen wir nach links ab, erwartet uns Mossul, zweitgrösste Stadt des Iraks und seit letztem Juni unter der Kontrolle der Dschihadisten. Fahrzeit: 20 Minuten.

Fahren wir nach rechts, erreichen wir die Stadt Dohuk, Zufluchtsort tausender Flüchtlinge, die sich vor dem IS ins Kurdengebiet in Sicherheit gebracht haben. Fahrzeit: zwei Stunden. «Wollt ihr in Mossul eine kleine Sightseeing-Tour machen?», fragt Valley mit einem Lächeln im Gesicht und stellt schon mal den Blinker nach links. «Könnte ziemlich schwierig werden, etwas von der Stadt zu sehen, nachdem man geköpft worden ist», antworte ich. Kurz schweigen alle. Nur die Musik von Adele, der Lieblingssängerin von Valley, dröhnt aus den Boxen. Dann lacht der Chaldäer. Galgenhumor. «Wie ihr seht, fährt kein einziges Auto nach Mossul». Auch wir verzichten auf eine Stadtrundfahrt. Valley biegt nach rechts ab. Die Gotteskrieger lassen wir in der Dunkelheit hinter uns.

Kalaschnikows an Checkpoints

Während der Autofahrt müssen wir mehrere Checkpoints des kurdischen Peschmerga-Militärs passieren. Dank ihm gelten die autonomen Kurdengebiete im Norden des Iraks als ziemlich sicher. Meistens verlangen die mit Kalaschnikows bewaffneten und teilweise vermummten Soldaten den Reisepass. Ausser Valley, dem Kurden assyrisch-chaldäischer Abstammung, sitzen im Auto drei Schweizer. Ich, der Journalist sowie ein Fotograf und Severiyos Aydin, Gründer eines Schweizer Hilfswerks. Schweizer Pässe erwecken in Kurdistan keinen Verdacht. So passieren wir die Checkpoints im Gegensatz zu den meisten Arabern, die von der Peschmerga gerne genauer unter die Lupe genommen werden, ohne Probleme. Wir schlängeln uns zusammen mit hunderten Autos und Lastwagen mühsam in Richtung Norden. Es regnet, in der Ferne flackern in der stockdunklen Nacht Flammen der Ölraffinerien in den Himmel und Valley hat begonnen, laut zu Adele mitzusingen: «There’s a fire starting in my heart / Reaching a fever pitch and it’s bring me out the dark / Finally, I can see you crystal clear». Entspannung macht sich breit. Dann endlich, der letzte grosse Peschmerga-Checkpoint erscheint. Nochmals Adele leiser drehen, Pässe zeigen, freundlich gucken. Wir sind in Dohuk angekommen.

Dohuk, dessen Name in der kurdischen Sprache «kleines Dorf» bedeutet, hat 400’000 Einwohner. Hierher sind vor sechs Monaten tausende Christen, Schiiten und Jesiden auf der Flucht vor den IS-Dschihadisten hergeströmt. Seitdem leben sie in allen Ecken und Winkeln der Stadt. In Kellern von Kirchen, in Betonrohbauten, in verlassenen Häusern, in den grossen Zeltstädten der UNO. Laut der Caritas sollen es über zwei Millionen Menschen sein.

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Gefährlicher Spielplatz: Viele der Flüchtlingskinder leben in Betonrohbauten, deren rostige Eisenverstrebungen eine Verletzungsgefahr sind. (c) Philipp Schmidli

Leben wie nach der Apokalypse

Einem Bruchteil von ihnen will der Schweizer Severiyos Aydin, 29 Jahre alt, gebürtiger Aramäer und gläubiger Christ, in den nächsten Tagen helfen. Er ist nach Kurdistan gekommen, um jene Flüchtlinge aufzusuchen, die von internationalen Hilfsorganisationen nicht erreicht werden. Die auch nicht die Aufmerksamkeit von Hollywood-Stars wie Angelina Jolie geniessen, die im Januar ein Zeltcamp der UNHCR mit 20’000 jesidischen Flüchtlingen 40 Auto-Minuten nördlich von Dohuk besuchte. Severiyos will Plätze aufsuchen, die aufgrund der grossen Not nicht ungefährlich sind. Die aussehen, wie Kulissen aus einem Mad-Max-Film, einer postapokalyptischen Welt – kein fliessendes Wasser, keine Dusche, kein Strom, kein WC, Kochen über Feuer, Schlafen auf dem Boden, Spielen im Müll. Und gerade jetzt, im Winter, wenn die Temperaturen in den Bergen Dohuks unter den Gefrierpunkt fallen, ist die Lage der Flüchtlinge besonders prekär. «Die Chance, dass hier jemand verhungert oder erfriert, ist gross», sagt Severiyos.

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Auch gewaschen wird in den Betonruinen. (c) Philipp Schmidli

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«Aramaic Relief International» nennt Severiyos sein Hilfswerk. Zuletzt hat er in der Schweiz für Schlagzeilen gesorgt, weil er Tonnen von Kleidern in den Irak brachte. Sogar die Klosterschwestern von Menzingen hatten Decken für sein Hilfswerk gestrickt. Diesmal ist der Baarer mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken und Heizkörpern unterwegs. Zwölf Tonnen hat er gleich vor Ort eingekauft, in einen Klein-Lastwagen geladen und einen kurdischen Fahrer sowie zwei Helfer angestellt. Auch Vally ist mit dabei. Er ist Severiyos lokaler Koordinator, Übersetzer und zur Stelle, wenn es Probleme gibt.

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(c) Ein Flüchtlingskind in einem Betonrohbau nördlich von der irakischen Stadt Dohuk. (c) Philipp Schmidli.

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Zehn Stunden Kampf gegen die Terroristen

Mit dem Auto und dem Lastwagen fahren wir frühmorgens gut eine Stunde in den Norden Dohuks auf über 1200 Höhenmeter. In eine Region, die mit ihren verschneiten Bergspitzen und der kargen Landschaft an die Schweizer Alpenwelt erinnert. Mit dem Unterschied, dass die Menschen hier nicht in hübschen Chalets hausen, sondern in Bauruinen. Es ist bitterkalt, ein eisiger Wind weht. Hier oben lebt der Jeside Khadid Haji Koti zusammen mit einem Dutzend anderen Familien weit weg vom nächsten Dorf in einem Betonklotz ohne Fenster oder Türen. Das war nicht immer so. Koti führte bis im Juni letzten Jahres mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Sindjar, 170 Kilometer südlichwestlich von Dohuk, ein ruhiges Leben. Dann kamen in der Nacht plötzlich die IS-Terroristen, um das Dorf zu erobern und die Jesiden zu vertreiben. Kampflos wollte Koti seine Heimat den Islamisten damals nicht überlassen.

Zehn Stunden lang habe er mit einer Kalaschnikow in den Händen Widerstand geleistet. Zusammen mit Dutzenden anderen Männern versuchte der 65-Jährige zu verhindern, dass die Terroristen das Dorf in ihre Gewalt bringen. «Wir hatten Angst, dass sie unsere Frauen und Kinder töten», sagt Koti. Doch gegen die Pickups mit den schweren Maschinengewehren auf der Ladefläche waren er und die anderen leicht bewaffneten Männer machtlos. 60 jesidische Männer wurden laut Koti beim Gefecht getötet – darunter auch sein Cousin. Koti selber wurde verwundet. Eine Kugel durchschlug seine Schulter. In letzter Minute konnte sein Sohn ihn in Sicherheit bringen. Seitdem trägt Koti seinen Arm in einer Schlinge um den Hals. Bewegen kann er ihn schon lange nicht mehr. Das Geld für eine Operation fehlt.

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Khadid Haji Koti (65) kämpfte mit einer Kalaschnikow gegen die IS-Terroristen. Dabei wurde er am Arm verwundet. (c) Philipp Schmidli

Auch die Jesidin W.I. hat Dramatisches erlebt. Sie berichtet von Bulldozern, mit denen die IS-Terroristen die Häuser ihres Dorfes zerstörten. Schliesslich musste sie mit tausenden anderen Flüchtlingen ins Gebirge flüchten. Dort hätten sie und ihre fünf Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren sich während sieben Tagen von einem Stück hartem Brot ernährt. Das Wasser mussten sie bei brütender Hitze rationieren. «Wir haben das Wasser in den Deckel der Flasche gefüllt. Jeder durfte nur einen solch kleinen Schluck zu sich nehmen», erzählt die 40-Jährige. Schliesslich konnte die Familie durch die Peschmerga nach Dohuk gebracht werden. Weniger Glück hatte I.s 25-jährige Schwester. Sie sei bei der Eroberung des Dorfes durch IS-Kämpfer verschleppt worden. «Seitdem fehlt von ihr jede Spur», sagt I. unter Tränen. Es ist zu befürchten, dass sie für Sex von den Terroristen versklavt worden ist. Das zumindest haben dutzende verschleppte jesidische Mädchen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International berichtet. Die Frauen werden von den IS-Terroristen verkauft, zwangsverheiratet, vergewaltigt. «Wir hoffen jeden Tag, dass wir irgend eine Nachricht von ihr kriegen», sagt I, deren Namen zum Schutz ihrer Schwester hier nicht genannt wird.

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Jesidin W.I. (40) floh vor dem IS. Seitdem vermisst sie ihre 25-jährige Schwester. (c) Philipp Schmidli

Hilfspakete: Thunfisch, Salz, Olivenöl

Fast jeder der Flüchtlinge hat auf der Flucht Traumatisches erlebt. «Die Menschen bräuchten nicht nur materielle, sondern auch psychologische Hilfe», sagt Severiyos. Er selber kann nur für Ersteres sorgen. Koti und die anderen Jesiden bekommen an diesem Tag Kisten mit Tomatensauce, Fleisch, Thunfisch, Salz, Olivenöl, Spaghetti, Reis, Couscous und Hygieneartikel wie Seife, Shampoo, Windeln, Kleenex und Desinfektionsmittel. Schnell hat sich vor dem Lastwagen mit den Hilfsgütern eine Menschentraube gebildet. Severiyos versucht, den Überblick zu behalten. Mit einem Familien-Oberhaupt hat er zuvor eruiert, welche Güter am dringendsten gebraucht werden. So geht Severiyos an jedem Ort vor. Er lässt sich die Lebensmittel-Lager zeigen, spricht mit den Oberhäuptern, schätzt ab, welche Menge Essen hier abzuladen ist.

Nach 30 Minuten sind alle Hilfsgüter abgeladen und wir brechen zusammen mit dem Transporter etwas überstürzt auf. Gerade in so abgelegen Orten, erklärt Severiyos während der Fahrt, müsse man konsequent einen Schlussstrich ziehen, solange alles noch unter Kontrolle ist. Er weiss, wovon er spricht. Einmal eskalierte eine Verteilaktion hier in Dohuk. Aus Verzweiflung wollten die Menschen den Hilfs-Truck plündern. «Das sind zum Glück Einzelfälle. Meistens sind die Menschen trotz der grossen Not sehr zurückhaltend», sagt Severiyos. Knapp zehn Stunden lang verteilen Severiyos und seine Helfer an diesem Tag Hilfsgüter. Auf das eigene Mittagessen verzichten sie.

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Tomatensauce, Fleisch, Thunfisch, Salz, Olivenöl, Spaghetti, Reis, Couscous und Hygieneartikel wie Seife, Shampoo, Windeln, Kleenex und Desinfektionsmittel erhalten die Flüchtlinge geschenkt. (c) Philipp Schmidli

Von Hilfswerken abgewimmelt

Erst am Abend gönnt sich Severiyos etwas Entspannung. Während die Wasserpfeife blubbert, erzählt er von seiner Motivation, in den Irak, den Libanon, nach Jordanien und sogar ins gefährliche Syrien zu reisen. Als Teenager habe er angefangen, sich mit der Geschichte seines Volkes, den Aramäern, auseinanderzusetzen. «Ich habe erfahren, dass mein Volk wegen seines christlichen Glaubens immer wieder verfolgt und vertrieben wurde». So auch seine Eltern, die in den 70er-Jahren von der Türkei in die Schweiz geflüchtet waren.

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(c) Philipp Schmidli

Heutzutage leiden die Aramäer insbesondere in Syrien und dem Irak unter der Vertreibung und Unterdrückung durch die Islamisten. Für Severiyos selber, der im Kanton Zug lebt und für einen kleinen Rohstoffkonzern arbeitet, spielt der christliche Glauben eine grosse Rolle. Deshalb spüre er eine tiefe Verbundenheit mit den vertriebenen Christen in Syrien. Als die syrisch-orthodoxe Kirche vor zwei Jahren einen Appell an ihre Gläubigen richtete, man solle sich für die Flüchtlinge in irgendeiner Form einsetzen, erkundigte sich Severiyos bei verschiedenen internationalen Hilfswerken, wie er helfen könnte. «Die wimmelten mich aber einfach ab», so Severiyos. Deshalb nahm er die Sache selber in die Hand und gründete im Jahr 2013 das Hilfswerk «Aramaic Relief International».

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Severiyos Aydin, Gründer des Hilfswerks «Aramaic Relief International», spielt Fussball mit Flüchtlingskindern in Erbil. (c) Philipp Schmidli

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Severiyos Aydin kauft für die Flüchtlinge Heizkörper ein. (c) Philipp Schmidli

Drei Tage lang bleiben wir mit Severiyos, Valley und den anderen in Dohuk. Und fast überall treffen wir auf ähnliche, traurige Bilder: Die Kinder tragen trotz winterlicher Kälte vielfach keine Jacken. Während wir in Boots unterwegs sind, tragen sie Crocs, Finken und wenn es hoch kommt, Gummistiefel. In den Betonrohbauten bereiten die Frauen das Essen über offenem Feuer zu. Ein beissender Rauch macht sich in den Räumen breit. An manchen Orten fehlen Sanitäranlagen. Kot liegt auf dem Gelände herum. Wenn es regnet, vermischt sich dieser mit dem Dreck zu Schlamm, der an den Schuhen kleben bleibt. Wegen mangelnder Hygiene haben viele Kinder Hautkrankheiten, die für offene Wunden in den Gesichtern sorgen. Neben der Armut plagt die Flüchtlinge vor allem eines: Sie haben seit Monaten nichts zu tun. Sie können nicht arbeiten, sie können sich nicht sozialisieren. Sie sitzen in ihrem Elend herum. Nicht selten fragt ein Flüchtling, ob er beim Hilfswerk mithelfen könne. Geld wollen viele dafür nicht mal.

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(c) Philipp Schmidli

Mit diesen Eindrücken verlassen wir am vierten Tag Dohuk und machen uns auf, in Richtung Erbil, das Herz des Nordiraks, Millionenstadt und kleine Oase inmitten des von Kriegswirren geplagten Landes. Zwar hat sich im November des letzten Jahres ein Selbstmordattentäter im Zentrum in die Luft gesprengt und mehrere Menschen getötet. Doch in den vergangenen Jahren wurde die Stadt selten Ziel solcher Anschläge. Dies hat mit den gut bewachten Checkpoints rundherum zu tun und mit der hohen Präsenz des Militärs und der Sicherheitskräfte. Auch vor unserem Hotel patrouilliert jeweils am Abend ein Mann mit einer Kalaschnikow über der Schulter. Ansonsten ist in der Stadt vom Kampf der Peschmerga und der westlichen Allianz gegen den IS kaum was zu spüren. Auf den Märkten herrscht reger Handel, die Cafés sind gut besucht.

Flüchtlings-Center mit Bibliothek

So ist es nicht verwunderlich, dass im vergangenen Sommer bei der grossen Offensive der IS-Terroristen auch Erbil von zehntausenden Flüchtlingen aufgesucht wurde. «Sie waren einfach überall. Sie setzten sich am Strassenrand hin, sie lagen in Parks. Es gab kaum noch eine freie Fläche in Erbil, die nicht von Flüchtlingen besetzt wurde», sagt Valley, der hier lebt. Mittlerweile führen viele Flüchtlinge in Erbil ein mehr oder weniger geregeltes Leben. Manche sind in zum Teil äusserst modernen Camps untergebracht. Der katholische Priester Douglas Bazi, 42 Jahre alt, leitet eines dieser Flüchtlingscenter, welches das Zuhause von 126 Familien ist. Betrieben von der Kirche, gibt es eine Bibliothek, ein Musikzimmer, einen Filmraum, Waschmaschinen und einen grossen Spielplatz. Severiyos ist hierhergekommen, weil er sich überlegt, Bücher für die Bibliothek zu spenden. Wer hier untergebracht ist, lebt den Umständen entsprechend gut. «Mein Fokus liegt auf den Kindern», sagt Bazi. «Als diese nach der Flucht hier ankamen, waren sie traumatisiert. Sie waren aggressiv und egoistisch.» Das habe sich dank der Beschäftigung geändert. «Manche bezeichnen ihr Zelt, in dem sie leben, bereits als ihr neues Zuhause.»

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Beten für eine bessere Zukunft: Im Center des katholischen Priesters Douglas Bazi in Erbil finden jeden Abend Gottesdienste statt.

2,1 Millionen Vertriebene

Gemäss der UNHCR sind seit August 2014 alleine im Irak 2,1 Millionen Menschen durch die IS-Terroristen vertrieben worden. Diese Inland-Flüchtlinge werden «IDP» genannt (Internally Displaced People). In der Region Kurdistan sollen sich insgesamt um die 900’000 Flüchtlinge aufhalten. Sie waren im Juni und im August meist von Mossul und Sinjar in die kurdischen Gebiete geflüchtet. In Syrien brachten sich rund 3,8 Millionen Menschen in die Nachbarländer Türkei, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten in Sicherheit. Innerhalb Syriens sind 7,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Quelle: http://www.unhcr.org/54c5244d6.html

 Zufluchtsort Dohuk

Die Stadt Dohuk liegt im Norwesten des Iraks in der Region Kurdistan. Sie hat gegen 400’000 Einwohner. Hierhin kamen gemäss der UNHCR seit der Vertreibung durch die IS-Terroristen im Sommer 2014 zehntausende Flüchtlinge. Alleine die UNHCR-Camps (Akre, Gawilan, Domiz) bieten über 90’000 Flüchtlingen in der Region Unterschlupf. Doch viele Vertriebene haben keinen Platz in den Camps. Sie leben in und rund um die Stadt in Betonrohbauten oder in Bauruinen in den Bergen.

Titelbild: (c) Philipp Schmidli, www.philippschmidli.com

Diese Reportage entstand im Januar 2015

Irak

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